Produktivität

Die Vorteile von Silver Surfern für ein Unternehmen

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Unternehmen mit hoher Wachstumsrate fällt es nie leicht, die passenden Mitarbeiter zu finden – sie brauchen Leute mit Erfahrung und Fachwissen, aber auch mit der Flexibilität, sich dem ständig entwickelnden Umfeld anzupassen. Sie suchen unter Hochschulabsolventen und Berufstätigen aus der mittleren Unternehmensebene nach neuen Mitarbeitern? Dann suchen Sie möglicherweise am falschen Ort.

Haben Sie schon einmal daran gedacht, einen ‘Silver Surfer’ einzustellen? Damit ist nicht der 70-jährige Praktikant aus „Man lernt nie aus“ gemeint – dem Film, in dem Robert de Niro im Rahmen eines Gemeindeprojekts als Praktikant von einem E-Commerce-Mode-Startup angeheuert wird. Es handelt sich vielmehr um Arbeitnehmer über 60 Jahren mit einem wahren Schatz an Erfahrung, Wissen und Können. Außerdem stehen sie in großer Zahl zur Verfügung – in den USA und in Großbritannien machen sie ein Drittel der Arbeitnehmer aus. In Japan beträgt ihr Anteil bereits mehr als 40 Prozent.

Berichten zufolge haben ältere Arbeitnehmer in der Geschäftswelt noch immer mit unterschwelligen Vorurteilen zu kämpfen, doch es kann sich bezahlt machen, diese Vorurteile über Bord zu werfen. Fünf Gründe sprechen dafür, diesen häufig unbeachteten Talentepool für Ihr Team zu nutzen.

1. ‘Sie wissen, wie’s geht ’

Dank ihrer Erfahrung verfügen Silver Surfer über ein gutes Urteilsvermögen, das Ihrem Unternehmen zugutekommen kann; psychologischen Studien zufolge treffen Menschen über 60 Jahren tatsächlich präzisere Entscheidungen, da ihre ‘kristalline Intelligenz ’ oder ihre gesammelte Erfahrung stärker ausgeprägt ist. Über ihre besonderen Fähigkeiten hinaus besitzen Silver Surfer auch
den Heiligen Gral in Form von ‘Metakompetenzen’ – nämlich Kommunikations- und Organisationskompetenzen, Pünktlichkeit,
Zuverlässigkeit und Selbstvertrauen (allesamt Dinge, die einen unzuverlässigen Albtraumkollegen in einen Vorzeigemitarbeiter verwandeln).

2. Sie passen sich leicht an

Studien zufolge haben amerikanische ‘Babyboomer’ im Alter von 50 Jahren bereits elf bis zwölf Arbeitsplätze gehabt. Sie sind daher äußerst anpassungsfähig und wissen genau, wie man sich in eine neue Rolle einfügt. Nicht zuletzt können sie daher auch gut recherchieren und sich schnell in einen neuen Markt oder ein neues Produkt einarbeiten.

3. ‘Zwei zum Preis von einem ’

Das ist selbstverständlich nicht wörtlich zu nehmen, doch Sie profitieren sehr wohl von einem großen Netzwerk an Kontakten, das im Lauf von Jahrzehnten aufgebaut wurde. Ihr Unternehmen wird nicht nur mit einem Mitarbeiter mit solidem Können bereichert: Sie erhalten Zugang zu ungeahnten Möglichkeiten. Das ist insbesondere für schnell wachsende Unternehmen wichtig, denn ihnen fehlt oft die Zeit, um Beziehungen selbst aufzubauen und zu pflegen – Silver Surfer können Kontakte zu einflussreichen Personen, Kunden und anderen Unternehmen vermitteln.

4. Aus Erfahrung klug

Ältere Arbeitnehmer können ihren jüngeren, weniger erfahrenen Mitarbeitern wertvolle Fähigkeiten vermitteln. Wer seit mehreren Jahrzehnten im Berufsleben steht, kennt alle Höhen und Tiefen. Das bedeutet, dass er seinen Kollegen eine Stütze sein kann. Sei es im Hinblick auf Soft Skills wie Verhandeln und Kommunizieren, oder auf das konkrete Know-how der jeweiligen Branche. Für schnell wachsende Unternehmen, die ihre Kapazitäten erweitern möchten, ist das ausschlaggebend. – Forschungen zufolge machen sich die meisten Schulungsinitiativen innerhalb von einem Jahr bezahlt. Das bedeutet, dass sich die Fähigkeiten eines älteren Arbeitnehmers schon innerhalb von zwölf Monaten positiv auf das gesamte Team auswirken können.

5. Langfristige Bindung

Arbeitgeber fragen sich häufig, ob sich die Investition in Mitarbeiter, die sich dem Rentenalter nähern, eigentlich lohnt. Diese Bedenken sind jedoch fehl am Platz, denn immer mehr Arbeitnehmer gehen nicht mehr von heute auf morgen in die Rente, sondern gleiten schrittweise in diese Lebensphase. 67 Prozent der Amerikaner im Alter von über 50 Jahren betrachten den Ruhestand nicht mehr als eine Zäsur im Leben, nach der sie ihre Berufstätigkeit sofort niederlegen, sondern sind in Teilzeit, zum Teil von zuhause aus oder auch auf Vertragsbasis, weiterhin in ihrem Beruf tätig. Das entspricht auch ganz den modernen Arbeitsgewohnheiten – wie Studien von Regus zeigen, führt nämlich nahezu die Hälfte der globalen Unternehmen flexible Arbeitsmodelle ein.

Das ist eine Situation, in der beide Seiten, Unternehmen und Arbeitnehmer, gewinnen. Ihre Mitarbeiter verdienen weiterhin Geld und bleiben im Beruf, während Ihr Unternehmen selbst von deren Erfahrung und Fachwissen profitiert – jedoch weitaus kostengünstiger.